Gedanken eines Hampelmanns
Oder weshalb ich das Degen-Bargespräch trotzdem publiziert habe
Wir trafen die Zwillinge David und Philipp Degen zum Bargespräch. Es verlief locker, inhaltlich sagten sie nichts Besonderes. Dennoch erlaubte David Degen die Veröffentlichung nicht. Weil ihm das Ergebnis nicht gefiel. Journalisten sind allerdings nicht für das Image ihrer prominenten Gesprächspartner verantwortlich. Sonst könnte man die Pressefreiheit gleich an den Meistbietenden verkaufen.
Von Christian Nill
Nachdem ich das Bargespräch mit den Degen-Zwillingen veröffentlicht hatte (und zwar zum im Vorfeld definierten Termin auf den 1. August hin), dauerte es zwei Tage bis die Protestlawine auf mich einprasselte. Mein Handy klingelte fast ununterbrochen. Ich konnte allerdings nicht ran, da ich in einer Sitzung war. Dann riefen ein Spielerberater (nett) und ein Geschäftspartner der Degens (ebenfalls nett) an. Später führte ich ein halbstündiges Telefongespräch mit David Degen. Schliesslich erhielt ich ein Mail vom Anwalt der Degens mit ultimativer Aufforderung, das Gespräch sofort vom Netz zu nehmen. Rüdes Foul von zwei Fussballprofis an der Pressefreiheit.
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