Emmi(ly) hat den Dreh raus!

Ein Content-Marketing-Best-Case – bevor es Content-Marketing überhaupt gab!

Storyline.ch hat bereits 2010 Content-Marketing betrieben. Also Jahre bevor der Begriff aufgetaucht ist. Das zeigt das folgende Beispiel eines Best-Case’ fĂĽr die Emmi AG. Dabei ging es darum, das Storytelling fĂĽr die EinfĂĽhrung einer neuen GlacĂ© zu definieren und zu realisieren. Dem Kunden hats auf jeden Fall geschmeckt. 

 

Content-Marketing und Storytelling bei Emmi. Oder ein Glacé mit weiblichem Appeal.

Emmi-Marketing-Menschen sind geschickt mit Hand und Fuss. Und im Storytelling!

Emmily – so heisst die Glacefee von Emmi Ice Cream. Sie wurde zwar erst 2007 «geboren». Dennoch ist sie bereits eine erwachsene, attraktive Frau. Natürliche, brünett gelockte Haare, rote lachende Lippen und strahlende Augen, so grün wie ein Emmentaler Mischwald bei Sonnenaufgang. Damit sind auch bereits drei wesentliche Eigenschaften beschrieben, die die Produkte von Emmi Ice Cream gemäss ihren Erfindern ausmachen: Natürlichkeit, Lebensfreude, Schweizer Verwurzelung.

Ăśberlassen wir die warmherzige Emmily fĂĽr einen kurzen Moment sich selbst und begeben uns in etwas frostigere Gefilde: Die Glaceproduktion von Emmi im bernerischen Ostermundigen.

Storytelling mal originell: Kreativität mit Schwingbesen und Bohrer

Emmi als grösster Schweizer Milchverarbeiter unterhält in Ostermundigen eine von neun industriellen Produktionsstätten in der Schweiz. In der 15 000 Einwohner starken Gemeinde entstehen sämtliche Glaces der Marke Emmi Ice Cream. «Dieses Knowhow bezüglich industrieller Fertigung ist das älteste der Schweiz. Das kommt unseren Produkten natürlich zugute», sagt Christian Beck, Marketingleiter Ice Creambei Emmi. Etwas, was sofort auffällt, wenn man sich mit Beck unterhält, ist folgendes: Der Mann ist ein toller Geschichtenerzähler. Storytelling im besten Sinne. (Siehe auch Content-Marketing für Dummies)

«Der Emmi-Marketingmann ist ein Storyteller. Das macht die Produkte spannend.»

Beck kennt jedes seiner Produkte aus dem Effeff – und weiss praktisch zu allen auch noch gleich etwas Spannendes zu erzählen. Zum Beispiel, wie man mit Schwingbesen und Bohrer eine neuartige Verzierung auf einer Glace entwickelt. «Die Differenzierung von den Mitbewerbern ist entscheidend. Sobald man den Unterschied weiss, kann man ihn bei der Produktentwicklung emotional einbinden.»

Also stieg Familienvater Beck zusammen mit Entwicklungs- und Pro- duktionsleitern wieder einmal ins Entwicklertenü und nahm Bohrer und Schwingbesen zur Hand. Ziel: Eine 3D-Zeichnung, in dem die Oberfläche der Emmi «CREMA DI LATTE»-Glaces mit
zufälligen Linienmustern überzogen werden. «Ich nenne es den Twizzle- Effekt.» Ein Twizzle ist eine auf einem Bein ausgeführte Pirouette im Eiskunstlauf. Das macht irgendwie Sinn. Den Nebeneffekt eines in einem Bohrer eingespannten Schwingbesens, der mit flüssiger Schokolade überzogen ist, kann man sich unschwer vorstellen: «Das hat zuerst ziemlich herumgespritzt», lacht Beck. Aber dann habe sich das Prinzip bewährt und es wurde eigens eine Maschine entwickelt, die diesen Twizzle-Effekt übernehmen konnte.

 

Kreativ sein, Mehrwert schaffen und professionelles Content-Marketing betreiben

Ein Marketingverantwortlicher, der selber kreativ wird? Eine tolle Eigenschaft, findet Reto Buchli, seines Zeichens Leiter Food-Service bei Emmi. Der Bündner, der im Luzerner Hauptsitz arbeitet, besucht seinen Berner Kollegen in Ostermundigen. Auf dem Programm steht eine Besprechung, das Fotoshooting für diesen Artikel sowie ein gemeinsames Mittagessen. Reto Buchli zu Becks kreativem Effort: «Man muss immer einen Schritt weiter gehen als die Konkurrenz. Und zweitens bietet diese Art von Einsatz für das Produkt auch rationale und emotionale Vorteile.» Vorteile, von denen letztendlich auch Restaurantbesitzer, Gastronomen

und Detailhändler profitieren. Rational ist es, weil Emmi Ice Cream nicht ĂĽber die Verhältnisse lebt sowie bodenständig und dadurch glaubwĂĽrdig bleibt. «Unser Markteinstieg war einer strengen budgetären Situation unterworfen», formuliert es Christian Beck in astrei- nem Businessdeutsch. Frei ĂĽbersetzt könnte man es so sagen: Not macht erfinderisch. Eine durchaus auch schweizerische Eigenschaft, gerade in ländlichen Gegenden. Denn dort mussten die Bewohner frĂĽher mit dem auskommen, was sie hatten. Es wurde verwertet, was die Umgebung hergab. Und zwar sehr effizient. Diese urschweizerische Tradition setzen Beck und Buchli u.a. mit Emmi Ice Cream fort. Intern entstand dafĂĽr sogar ein eigenes Verb: suissen. Damit meinen sie, dass einem Produkt das typische Swissness-GefĂĽhl einverleibt werden soll. Werte schaffen, mit dem, was direkt vor der HaustĂĽre liegt, und die Kunden an diesen Vorteilen teilhaben lassen. (…)

(Auf Nachfrage sende ich Ihnen gerne den vollständigen Artikel.)

Gutes Content-Marketing macht ein Glacé noch besser